- Artikel-Nr.: 889853953820
„Alle gegen Alle“ von Zugezogen Maskulin ist das stille Statement einer wütenden Band. Auf Beats, die überwiegend von Silkersoft produziert wurden, knüpfen sie nahtlos an ihr Debütalbum „Alles brennt an“ und machen trotzdem alles anders. „Alle gegen Alle“ ist ein krachendes Album einer Band, die sich zurückgezogen hat, in die dunklen Kammern der eigenen Vergangenheit und nicht wegschaut, wenn sie an die eigenen Untiefen herantritt und so entstand, unter der Regie von Markus Ganter, der als Executive Producer in Erscheinung trat, ein Album wie eine Zugfahrt durch ein Land, in dem man vor Jahren schon einmal gewesen ist. Eine Zugfahrt hinein in die Welt aus Glasfassaden und Beton, zurück auf den Bolzplatz und ins Kinderzimmer zwischen Bong und Hansa-Schal, dorthin ins Moor zwischen Reetgedeckten Häusern und dem roten Bonanzarad, wo man früher einmal zuhause war und heute nicht mehr zuhause sein kann, weil man in der Zwischenzeit den Bordstein und die Skyline gesehen hat. Nicolai Potthoff (Ex-Tomte) wiederum liefert mit seinen Synthi-Flächen auf „Steine und Draht“, den Hintergrund für eine Reise in die Psyche einer Nation und wieder zurück, während Kenji bei „der müde Tod“ ein zeitloses Glockenspiel hervorgezaubert hat, zu dem dich ein jeder Tod fest bei den Händen packen würde, um dich zum Tanzen zu zwingen. Seltsam zeitlos wirkt dieses Album von Zugezogen Maskulin. Seltsam gut ist es geworden.
01. Intro
02. Was für eine Zeit
03. Uwe und Heiko
04. Alle gegen alle
05. Vor Adams Zeiten
06. Stirb!
07. Yeezy Christ Superstar
08. Nachtbus
09. Teenage Werwolf
10. Steffi Graf
11. Der müde Tod
12. Steine und Draht